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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Die Sage vom Kuhstall in Lichtenhain

Die Sage vom Kuhstall in Lichtenhain

In der Nähe des Marktfleckens Lichtenhain, der eine Stunde von Schandau entfernt ist, befindet sich ein hoher Felsen, früher der Hausberg genannt, der eine große, von der Natur gebildete Halle enthält, in welche man durch das zehn Ellen hohe und zwölf Ellen breite Tor, das völlig gerundet und gewölbt ist, tritt.* Weil einst in den wilden Zeiten des Dreißigjährigen Krieges die Bauern der Umgegend ihr Vieh hinein geflüchtet haben sollen, so hat man diese Höhle den Kuhstall genannt.

Der Kuhstall in der Sächsischen Schweiz. Gemälde von Adrian Zingg.
Der Kuhstall in der Sächsischen Schweiz. Gemälde von Adrian Zingg.


Übrigens sind auch noch mehrere Nebenhöhlen vorhanden, die wohl zum Aufenthalt für die dorthin geflüchteten Landleute gedient haben mögen.

Ehe man von Lichtenhain hierher kommt, findet man im Wald eine Art Gesundbrunnen, den man den hellen Fluss nennt und bei dem in der Zeit des Papsttums verschiedene Wunder sich ereignet haben sollen, niicht weit davon aber einen Felsen, der oben aber eine ungleiche Vertiefung hat und der Taufstein genannt wird, weil da in Kriegszeiten die neugeborenen Kinder der hierher Geflüchteten getauft worden sein sollen.

* Die Größe des Kuhstalles wird heute mit 17 Meter breit und 11 Meter hoch angegeben.

Quelle:

Meiche, A.: Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete. Dresden 1929

Bildnachweis:

Kopfbild: Deutsche Fotothek. Fotograf: Richard Peter (1895-1977)

Abb. im Text: Gemälde von Adrian Zingg. Der Kuhstall in der Sächsischen Schweiz.


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