Der am 10.11.1483 in Eisleben in der Grafschaft Mansfeld (Harz) geborene Martin Luther war der Sohn eines aus Thüringen stammenden Bergmanns und späteren Bergwerkbetreibers.
Er studierte zunächst in Erfurt die sog. Sieben freien Künste (Grammatik, Rhetorik, Dialektik u.a.) sowie Rechtswissenschaften und später an der Universität von Wittenberg Theologie.
1505 trat er in das Kloster der Augustiner-Eremiten in Erfurt ein und wurde Mönch. 1512 wurde er in Wittenberg zum Pastor der Theologie promoviert und erhielt einen Lehrstuhl für Bibelauslegung an der dortigen Universität.
Ausgelöst durch die damalige kirchliche Praxis des Ablasshandels (Befreiung von drohenden Sündenstrafen durch Geldzahlungen) stellte er sich zunehmend gegen die Lehren- und Glaubenspraxen der römischen Kirche, was schließlich zur Gründung der evangelischen Kirche und deren Abspaltung von Rom, dem Papst und dem Katholizismus führte.
Luther war ein gewaltiger Geist. Er übersetzte die Bibel ins Deutsche, schrieb theologische Abhandlungen, Streitschriften, Lieder, Fabeln und nahm einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Deutschen Sprache.
Zur evangelisch-lutherischen Kirche bekennen sich heute (2015) 23 Millionen Christen in Deutschland und insgesamt 74 Millionen weltweit.
Martin Luther starb am 15. 02.1546 in seiner Geburtsstadt Eisleben. Sein Leichnam wurde nach Wittenberg überführt und in der dortigen Schlosskirche beigesetzt.