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Gerhard Klein
Berlin-Skizzen

Die deutsche Hauptstadt in achtzehn Bildern. Die liebevoll gestalteten Zeichnungen geben einen einzigartigen Blick auf die Metropole an der Spree. Neben bekannten Bauwerken wie Reichstag und Gedächtniskirche hat Architekt Gerhard Klein auch sehenswertes wie den Eingang des Berliner Zoos oder das Bode Museum in Bild eingefangen. Den Zeichnungen ist ein informativer Text zur Sehenswürdigkeit beigeordnet.

Glühwein - ein Muss auf jedem Weihnachtsmarkt

Glühwein - ein Muss auf jedem Weihnachtsmarkt

Herbert Kihm

August Josef Ludwig von Wackerbarth. (1)
August Josef Ludwig von Wackerbarth. (1)

Weihnachtsmusik, gebrannte Mandeln, Jingle Bells, Bratwurst und: Glühwein. Kein Weihnachtsmarkt kommt ohne ihn aus.Er hebt die weihnachtliche Stimmung und erzeugt jene wohlige Wärme, die zu Herzen geht - wenn es draußen kalt ist. Geht man nun auf die Suche, woher der Glühwein stammt oder wer ihn „erfunden“hat, dann stößt man unter anderem auf den Namen August Josef Ludwig von Wackerbarth (1770-1850). Er war ein sächsischer Historiker und Kunstsammler, der in Kamenz(sorbisch: Kamjenc) aufwuchs. Nach einem ereignisreichen Leben, das hin bis nach Amerika und Indien führte, verbrachte er auf dem Weingut Zechstein (Name!) in Zitzschewig (heute ein Stadtteil von Radebeul) seinen Lebensabend. Im Nachlass des „Raugrafen“, wie er sich nannte,findet man folgendes Rezept:

“Für eine Kanne -heute ein knapper Liter -sieht es vier Loth (ein Loth entspricht knapp 60 Gramm) Zimt, zwei Loth Ingwer, ein Loth Anis, ein Loth Granatapfel, ein Loth Muskatnüsse, ein Loth Kardamom sowie ein Gran (heute rund 60 Milligramm) Safran vor.“ (Focus online)

Das Ganze muss dann noch mit Zucker oder Honig gesüßt werden.

Weinberge am Schloss Wackerbarth heute. (2)
Weinberge am Schloss Wackerbarth heute. (2)


Parenthetisch: „Wackerbarths Weiß & Heiß“, das Wintergetränk nach August Raugraf von Wackerbarth vertreibt heute das Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth in Radebeul. Dieses Rezept vom Dezember 1834 ist allerdings nicht unbedingt das Älteste. Ein noch heute bekanntes Rezept, das dem des Glühweins schon sehr ähnlich ist, stammt vom Feinschmecker Apicius aus dem 1. Jahrhundert vor Christus. Marcus Gavius Apicius, der, glaubt man dem Philosophen Seneca,100 Millionen Sesterzen für seien opulenten Gelage verjubelt haben soll, dieser antike Gourmet also, soll dieses Rezept in dem ältesten römischen Kochbuch“De re coquinaria“ niedergeschrieben haben. Aber natürlich kann man es auf dem Weihnachtsmarkt auch viel exotischer angehen lassen, z.B. mit einem Punsch. Dieses Heißgetränk stammt nämlich aus Indien und bedeutet in Hindi “fünf“, da es ursprünglich aus fünf Zutaten besteht (Arrak, Zucker, Zitrone,Tee oder Wasser, Gewürze). Der Arrak wird dabei bei uns meist durch Rum oder Weinbrand ersetzt.

Roter Glühwein. (3)
Roter Glühwein. (3)

Unsterblich geworden ist der Punsch sicherlich durch seine Variante,der „Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann als Dr.Johannes Pfeiffer („Pfeiffer, mit drei F“). Während der friesische Teepunsch (Tee mit Köm) eine eher regionale Variante darstellt, hat der skandinavische Glühwein, der Glögg, auch süddeutsche Weihnachtsmärkte inzwischen erobert. Dieser Glühwein ist eines der bekanntesten Getränke bei unseren skandinavischen Nachbarn. Traditionell besteht er aus Rotwein, Korn oder Wodka und Gewürzen wie Zimt, Kardamom, Ingwer und Nelken.

Wie man sehen kann, gibt es vielerlei Möglichkeiten auf den Weihnachtsmärkten die passenden Getränke bei einem Bummel zu genießen – dabei sollte man aber den Spruch der Polizei nicht aus den Augen verlieren:

„Trinkst du Glühwein,denke an den Führerschein!“

Bildrechte

Kopfbild, Abb. 1 und 3 sind Wikimedia entnommen, sie sind gemeinfrei.

Abb.2: Ursula Brekle

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