Den griechischen Helden Odysseus kennen die meisten als listenreichen Erfinder des „Trojanischen Pferdes“. Der Dichter Homer schildert ihn und seine Frau Penelope aber auch als ein Paar, das sich in zwanzig Jahren der Trennung die Treue hielt.
Nach Ende des zehnjährigen Krieges der Griechen gegen Troja ließ Odysseus seine Mistreiter die Segel setzen, um mit ihnen nach Ithaka, der Insel, deren König er war, zurückzukehren. Doch diejenigen unter den Göttern, die auf Seiten der unterlegenen Trojaner gestanden hatten, rächten sich nun an ihm. Vor allem der Meeresgott Poseidon ließ sich viele Bosheiten einfallen, um ihm die Heimreise zu verwehren. So dauerte es zehn weitere Jahre, bis Odysseus nach vielen Irrfahrten endlich auf Ithaka anlangte.
Unterwegs hatte er einige Affären. Homer macht jedoch deutlich, dass sie an der grundsätzlichen Treue des Königs zu seiner Frau nichts änderten, sondern der Not geschuldet waren, seines und seiner Begleiter Leben zu retten und die ersehnte Heimkehr nicht zu verbauen.
Unerkannt betrat Odysseus schließlich seine alte Residenz. Dort hatte sich Penelope während seiner langen Abwesenheit vieler dreister Freier und Intriganten erwehren müssen. Sie alle hatten bei ihr und im Königreich seine Nachfolge antreten wollen.
In einem Anfall von Zorn tötete Odysseus die Nebenbuhler und er konnte seine treue Gemahlin wieder umarmen.