Sachsen-Lese

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Weihnachten bei Familie Luther

Christoph Werner

Luthers jüngster Sohn erzählt vom Christfest

Paul Luther, der jüngste Spross der Lutherfamilie, gewährt dem Leser Einblick in sein Leben und das seiner Familie.
Er berichtet von seiner Kindheit in Wittenberg und der Krankheit seines Vaters, von seiner Verwicklung, die ihm als Leibarzt widerfuhren, und von den Intrigen am Gothaer Hof. Reichlich illustriert öffnen sie dem Leser die Tür zur Weihnachtsstube der Familie Luther.

Vun dr Langeweil'

Vun dr Langeweil'

Wie iech amol durch L. ging, wann saah iech – ne Koarl, mei Schulkamerod. ´r log zun Fansterbraadel ´raus, in dr Gusch hatt‘ ´de lange Paff un ließ se zr Mauer ´ro bammeln.

Mr hatten uns ena zenst Reih‘ Gar‘ haar net gesaah‘, drim drzöhleten mr uns nu, wie‘s uns dohaar

drgange is, epp Dos un Genn‘s noch äsn is, wu vun unsern Kameroden Daar oder dr Annere itze

stacket – nu, ihr wisst ´s schuh, wos nu su ´rüber un ´nüber geredt werd.

Do drfuhr ich nu , dos is‘n Koarl ganz gut gieng: ´r hatt‘ su en richting Faulenzerposten drwischt –

fast ne ganzen Tog über nischt ze thu‘ un enn sichern Pfeng Gald drbei. ´s werd net äjeden su wuhl!

Wie ´r nu dos su soong that, doss‘r manning Toog stundenlang an Fanster lögn ´naus söhch, wos draußen verbei ging, fröget ienge*:

„Werd dr dä do net Zeit un Weil‘ lank?“

„Fr wos,“ spricht ´r do, „soll mr dä neer de Zeit lank waar‘n, iech ho doch nischt ze tuh‘!“

Jetzt wußt‘ iech‘s, dor dr Koarl Ener war, dann de Zeit neer bei dr Arwett lank wur‘. ´s söll

manning setten gaam.

* ich ihn

Quelle

Anekdoten und Gedichte. Annaberg 1904

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