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Natalie Gutgesell
Dora Hitz
Fränkische Künstlerin, rumänische Hofmalerin, europäische Avantgardistin
Ausstellungskatalog

Dora Hitz (1856–1924) gehörte als Protagonistin der Avantgarde zu den führenden Impressionistinnen Europas. Als erste Hofmalerin Rumäniens war sie der Königin, der international berühmten Schriftstellerin Carmen Sylva, eine enge Vertraute. Die Karriere der Künstlerin begann bereits in früher Kindheit als Tochter eines Zeichenlehrers in Mittelfranken. Ab ihrem dreizehnten Lebensjahr studierte sie in München und später in Paris am Montmartre. Sie lebte und arbeitete in der Bretagne, in London, in Dresden und schließlich vor allem in Berlin, wo sie den Gründungsmitgliedern der Secession angehörte. Zahlreiche Persönlichkeiten der Kunst, Literatur und Wirtschaft zählten zu ihrem Freundeskreis.
Der Großteil ihrer Werke befindet sich heute in Privatbesitz. Schloss Peleș in Rumänien beherbergt mit zehn Wandmalereien die umfangreichste Sammlung an Werken der Künstlerin weltweit. Der Gemäldezyklus wird zum ersten Mal in seiner Gesamtheit und seinem Entstehungskontext veröffentlicht.

Die Sorben

Die Sorben

Almut Philipp

Lebendiges Brauchtum

Archäologische Funde und Ortsnamen, die auf das slawische Erbe in Sachsen und Brandenburg verweisen, gibt es vielerorts. In der Lausitz leben bis heute Sorben, ein kleines slawisches Volk, dessen Kultur und Sprache man vor allem in den Bräuchen und Trachten begegnet. Die zweisprachigen Ortsschilder und Beschriftungen allerorts zeigen, dass die Sprachen Niedersorbisch und Obersorbisch hier gesprochen werden. Insbesondere in der Osterzeit und im Herbst kann man auch als Urlauber die Bräuche, wie das Osterreiten in der katholischen sorbischen Lausitz oder das Hahnschlagen – Kokot – zum Ende der Ernte in der Niederlausitz, selbst verfolgen. Das Lied „Ein Vogel wollte Hochzeit machen …“ ist ein bekanntes Kinderlied, doch die Melodie gehört zum Winterbrauch der sorbischen Vogelhochzeit. Die Kinder stellen am 25. Januar einen leeren Teller auf das Fensterbrett, der nächtlich mit Naschereien belegt, ein Dank für das Füttern der Vögel ist.

Bekannt ist auch die besondere Kunst des Eierverzierens. Überall gibt es in der Vorosterzeit Angebote zum Bemalen, Ostermärkte und Ausstellungen. Ein Riesenspaß für die Kinder ist am Ostersonntag das 2001 wiederbelebte Eierschieben mit dem Osterjokel auf dem Protschenberg in Bautzen. Statt gekochten Eiern, Gebäck oder Semmeln werden Plastikbälle den steilen Abwurfhang oberhalb der Neiße hinabgeworfen. Wenn kurz davor noch Schneetreiben war, ist das eine tolle Matscherei und Rutscherei für die Kinder, die die Bälle einsammeln und gegen kleine Preise tauschen.

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Textquelle:

Philipp, Almut: Die Lausitz - die 99 besonderen Seiten der Region: Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2018.

Bildquelle:

Almut Philipp.

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