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Friedrich W. Kantzenbach

Erfundenes Glück

Der Autor beschäftigt sich auf lyrischem Weg mit den essentiellen Dingen des Lebens. Er reflektiert seine reichen literarischen Begegnungen und verarbeitet Reiseerlebnisse und persönliche Bekanntschaften mit Menschen, die ihn beeindruckten. Zunehmend durchdringen die Themen Krankheit, Tod und Vergänglichkeit seine Texte.

 

Das Holzweibel im Ofenloch

Das Holzweibel im Ofenloch

Ludwig Bechstein

Ein Mann im Dorfe Triebes im Vogtland kochte sich einmal Klöße. Als er sehen wollte, ob sie bald weich und gar wären, erwischte er im Ofenloch ein Holzweibel, das hineingeschlüpft war, von einem Kloß zu naschen. Der Mann machte großen Lärm mit Fluchen und Schimpfen. Das Weibchen aber schlüpfte behend heraus und ging rückwärts aus der Küche, wobei es den Mann immer ansah und kläglich rief: „Huhu!“ Da dauerte es den Mann, und er bot dem Weibel ein Stück Brot; aber dieses rief immerfort: „Huhu!“ und so ging es von dannen und kam nie wieder.


Und wie das Weibel rückwärts gegangen war, so ging es rückwärts mit des Mannes Glück; er hatte keinen Segen mehr und verarmte bis zum Bettelngehen.

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