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Hans-Jürgen Malles
Kennst du Friedrich Hölderlin?

Seine Werke gehört neben denen Goethes und Schillers zu den bedeutendsten der deutschen Klassik, auch wenn sein Leben im Wahnsinn endete. Eine Hinführung zum Verständnis von Hölderlins Persönlichkeit und Werk bietet Deutschlehrer Malles hier. Der Leser erhält Einblicke in ein facettenreiches Leben voller Höhen und Tiefen und darf teilhaben an Hölderlins Begeisterung für die Französische Revolution und die griechische Antike. Auch die Liebe zu Susette Gontard soll nicht unerwähnt bleiben.

Sagen vom Wassermann im Erzgebirge

Sagen vom Wassermann im Erzgebirge

Schwarzwasser zwischen Erlabrunn und Johanngeorgenstadt. (1)
Schwarzwasser zwischen Erlabrunn und Johanngeorgenstadt. (1)

Zuweilen hört man aus dem Schwarz- und andern Wassern ein greuliches Geheul, wenn ein Unglück, Feuer- oder Wasserschaden bevorsteht. Im Jahre 1630, den Tag zuvor ehe Annaberg abbrannte, hat es im Elterleiner großen Teiche am Geyerschen Wege entsetzlich geheult, dass des Zeugschmieds Junge, der mehr Wasser aufschlagen sollte, mit Schrecken davongelaufen. Im Jahre 1645, den 10. Juli am andern Pfingsttage, heulte es früh in einem Teiche zu Elterlein jämmerlich, daß eine Jungfer, die gerade über den Teichdamm ging, aus Furcht eilend ausriss, darauf ist ein Schulknabe, M. Rudels, des alten Richters Sohn, im Teiche ertrunken. Im Jahre 1632 ließ Theophilus Groschupf, Stadtschreiber zu Scheibenberg, an den Erbisleiten einen Raum ausroden und zu Feld machen; da nun einer seiner Arbeiter um Mittag hinunter an einen Brunnen geht, um Trinkwasser zu holen, findet er einen überaus hässlichen Mann dabei liegen, der ihm nicht allein auf seinen Gruß nicht dankt, sondern auch im Rückwege auf ihn fällt und ihn braun und blau drückt, daß er 8 Wochen darüber krank lag. Im Jahre 1613 wollten Bürger zu Gottesgabe einen alten Teich, der lange als ein Sumpfwüste gelegen, ausräumen. Als nun zwei Bergleute den Sumpf abführen und zugrunde arbeiten wollen, fährt ein Wasserteufel im Sumpfe auf, wütet und tobt und treibt die Bergleute mit Wasser und Kot ab, daß sie ausreißen müssen.

Mine shafts under Annaberg (Germany), access via Erzgebirgsmuseum mit Besucherbergwerk Im Gößner.(2)
Mine shafts under Annaberg (Germany), access via Erzgebirgsmuseum mit Besucherbergwerk Im Gößner.(2)


Zum Scheibenberg, eine starke Viertelstunde unter dem Elterleiner Wege, läuft der tiefe Stollen aus in einen Teich; da hat es oft die Leute bei Tag und Nacht erschreckt und den Weg bald in eines großen ungeheuren Mannes, bald in eines Wolfs Gestalt vertreten oder sonst mit Tumult und Gerassel ganze Reitertrupps betört, denn der Weg geht durch Wasser und Teiche. Im Jahre 1644, im Juli, waren die Oberscheibener bei ihren Teichen im Heumachen, da kommt am Sonnabend vor dem 10. Trinitatis ein mächtiger Sturmwind mit Sausen und Pfeifen, fährt in die Teiche und wirft das Wasser hoch in die Höhe, als wenn sich zwei Pferde im Wasser miteinander schlügen, darüber erschrecken die Leute, laufen an die Heuschober, die bösen Geister aber fahren aus den Teichen in die Heuschober, spielen damit in der Luft, fahren unter die Äcker hinaus und nehmen die Wipfel oben von den Bäumen mit, wo sie angetroffen, bis gegen Crottendorf zu.

Bildnachweis

Abb. 1: Schwarzwasser: Kora27

Abb. 2: Mine shafts under Annaberg (Germany), access via Erzgebirgsmuseum mit Besucherbergwerk Im Gößner.: Ad Meskens

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