Am
20.10.1842, vor
175 Jahren, wurde
die große tragische Oper Rienzi,
der letzte der Tribunen am
Königl.
Hoftheater in Dresden uraufgeführt.
Sie
war Richard Wagners erster großer Erfolg, gewissermaßen der
Durchbruch.
Die grandiose Uraufführung brachte Wagner die Position des Hofkapellmeisters ein. Die Oper
handelt vom Schicksal des römischen Staatsmannes und Volkstribunen
Cola di Rienzo (1313-1354). Auch das Libretto stammt von Richard
Wagner. Der Komponist und Librettist schmähte die Oper bald als
seine „Jugendsünde“, er nannte sie „Schreihals“, im
Gegensatz zur
Meinung der zeitgenössischen
Musikkritik.
Rienzi avancierte zur Lieblingsoper von Adolf Hitler, was zur Folge hatte, dass die Oper in der Zeit des Nationalsozialismus viel aufgeführt worden ist. Der Historiker Joachim Fest (1926-2006) beschrieb das innere Verhältnis Hitlers zu Richard Wagner und zur Oper „Rienzi“ präzise:
„Der Ruhm jedenfalls, den er sein Leben lang gesucht hatte, war niemals nur der eines Staatsmanns gewesen, des Herrschers über einen autoritären Wohlfahrtsstaat oder der des großen Feldherrn. Für jede dieser Rollen war, neben vielem anderen, zuviel Wagner und zuviel Untergangsverlangen in ihm. Als Halbwüchsiger hatte er im Stehparkett der Linzer Oper erstmals einer Aufführung des ‚Rienzi‘ beigewohnt, der Geschichte eines spätmittelalterlichen Empörers und Volkstribunen, der am tragischen Unverständnis der Welt zerbricht und schließlich Tod und Selbstvernichtung wählt. ‚In jener Stunde begann es!‘ hat er noch Jahrzehnte später glücklich bekannt.“
Diese Hervorhebung der Oper durch Adolf Hitler brachte ihr nach dem 2. Weltkrieg die Verbannung von der Bühne ein. Die Oper wurde kaum mehr aufgeführt.
Inzwischen gibt es in Bayreuth wieder Interesse, Rienzi in den Kanon aufzunehmen.
Eine konzertante Aufführung im Wagner-Jubiläumsjahr 2013 in den Salzburger Festspielen an zwei Abenden war ein voller Erfolg. Das Publikum jubelte und die Kritiker lobten.
Langsam kehrt die Oper auf die deutschen Bühnen zurück, so nach Leipzig und nach Berlin.