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Über Werte und Tugenden

Florian Russi

Mehr denn je wird über die althergebrachten Werte und Tugenden diskutiert. Sind Tugenden und Werte Begriffe aus der Klamottenkiste oder bestimmen sie auch heute noch unser Handeln? 

Anekdoten zu Friedrich II.

Anekdoten zu Friedrich II.

Friedrich II., auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz genannt, ist als Mensch an sich schon selbst zur Anekdote geworden. Seine Grundsätze und die historischen Geschehnisse damals sind in der Verkleidung der Anekdoten leichter zu verstehen als Kenntnisse über diese Epoche aus dicken Büchern. Die Anekdote ist als wahre oder vermeintlich wahre Geschichte Gemeingut. Manche Anekdoten über Friedrich sind schon sprichwörtlich geworden. Die vorgestellten sind anläßlich der Wiedereröffnung des Universitätsarchivs Leipzig im neuen Haus am 25. Nov. 2011 von verschiedenen Historikern, die zu diesem Anlass reichlich versammelt waren, erzählt worden.

                                                                                                                     Ursula Brekle

Toleranz

Ein Geheimrat, der sich beim König über das Treiben im Nachbarhaus beschwerte, weil es gegen die Sitten verstieße, bekam vom Alten Fritz den kurzen Bescheid:

"In Eurem und in meinem Alter kann man nichts mehr machen. Wir wollen diejenigen machen lassen, die noch können."

Spottlust

Friedrich II. im Alter von 68 Jahren
Friedrich II. im Alter von 68 Jahren

Der König war immer zum Spotten aufgelegt, auch gegenüber seiner eigenen Person. Zu d'Alemberts sagte er einmal:

"Die Leute pflegen zu sagen, dass wir Könige hier auf Erden das Ebenbild Gottes seien. Ich habe mich daraufhin im Spiegel angesehen. Ich gestehe: man sagt da nichts Schmeichelhaftes über den lieben Gott."

Der Umgang mit einer Diva

Eine große, damals berühmte Sängerin in Berlin, die bekannt war als launenhafte Diva, beschwerte sich beim König schriftlich über den Intendanten an der Oper. Sie bekam eine Antwort, die kurz und deutlich war:

"Sie wird bezahlt, um zu singen und nicht um zu schreiben."

Humor

Die Rasse der königlichen Hunde: Italienisches Windspiel
Die Rasse der königlichen Hunde: Italienisches Windspiel

Des Königs Leidenschaft für seine Hunde war bekannt. Testamentarisch verfügte er, in der Nähe seiner Hunde begraben zu werden. Ein Bediensteter antwortete auf die Frage des Königs, ob er die Windspiele gut füttere, in militärisch kurzer Form:

"Erst Eure Majestät, dann die Hunde, dann ich."

Der Alte Fritz hatte Sinn für Humor und die Antwort gefiel ihm. Als der Diener später wieder zum König kam, sagte dieser:

"Mir Kaffee, den Hunden Biskuit, dir eine Uhr."

Abschied

Der König starb in den Morgenstunden des 17. August 1786 in Sanssouci in einem Lehnsessel.

Seine letzten Worte waren:

"La montagne est passée: nous irons mieux."  (Der Berg ist erklommen: der Weg wird leichter.)

Im Konzertsaal des Schlosses wurde er aufgebahrt. Hier grüßten ihn seine Offiziere und Soldaten ein letztes Mal. Er lag, in einem leichten Mantel gehüllt, auf seinem Feldbett, als ruhe er nach einer Schlacht aus.

Sein Wunsch, den er in seinem privatem Testament niedergelgt hatte, auf der Terrasse von Sanssouci in einer Gruft beerdigt zu werden, erfüllten sein Nachfolger nicht. Der Sarg wurde mehrfach umgesetzt, ehe er am 17. August 1991, also 205 Jahre später, doch in der von ihm bestellten Gruft in Sanssouci seine Ruhe fand.

 

Beide Bilder sind Wikipedia entnommen und gemeinfrei.

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