Der Marschall Graf Moritz von Sachsen war bekanntlich ein illegitimer Sohn Friedrich August I., König von Polen und Kurfürsten von Sachsen, von der schönen schwedischen Gräfin Aurora von Königsmark, die nachher zur Äbtissin von Quedlinburg erwählt wurde. –
Moritz war das vollkommene Ebenbild seines königlichen Vaters. Seine Gestalt, Stärke und Liebenswürdigkeit hatte er von ihm geerbt. Er ging unter Ludwig XV. in königlich französische Dienste. Für seine Taten, die den Franzosen ihren Glanz wiedergaben, erhielt er 1747 den Titel Generalmarschall des Königs, der insgesamt nur sieben Mal vergeben wurde, obwohl er an seinem lutherischen Glauben fest hielt, und diese Würde sonst nur Katholiken verliehen wurde. Wie sehr ihn die Franzosen liebten und ehrten, mag folgende Anekdote beweisen:
Als er einst außerhalb Paris spazieren fuhr, ließ er bei seiner Ankunft im Tore halten. Der Visitator machte den Wagen auf; sobald er aber den Marschall erblickte, sagte er: »Entschuldigen Eure Exzellenz, Lorbeeren geben keine Akzise.«