Ein Blick von deinen
Augen in die meinen,
Ein Kuß von deinem Mund auf meinem Munde -
Wer davon hat, wie ich, gewisse Kunde,
Mag dem was
anders wohl erfreulich scheinen?
Entfernt von dir,
entfremdet von den Meinen,
Führ ich stets die Gedanken in die
Runde,
Und immer treffen sie auf jene Stunde,
Die einzige;
da fang ich an zu weinen.
Die Träne trocknet
wieder unversehens:
Er liebt ja, denk ich, her in diese Stille
–
Und solltest du nicht in die Ferne reichen?
Vernimm das Lispeln
dieses Liebewehens;
Mein einzig Glück auf Erden ist dein
Wille,
Dein freundlicher zu mir – gib mir ein Zeichen!
Warum ich wieder zum
Papier mich wende?
Das musst du, Liebster, so bestimmt nicht
fragen:
Denn eigentlich hab ich dir nichts zu sagen;
Doch
kommts zuletzt in deine lieben Hände.
Weil ich nicht kommen
kann, soll, was ich sende,
Mein ungeteiltes Herz
hinübertragen
Mit Wonnen, Hoffnungen, Entzücken, Plagen:
Das
alles hat nicht Anfang, hat nicht Ende.
Ich mag vom heutgen
Tag dir nichts vertrauen,
Wie sich im Sinnen, Wünschen, Wähnen,
Wollen
Mein treues Herz zu dir hinüber wendet.
So stand ich einst
vor dir, dich anzuschauen,
Und sagte nichts. Was hätt ich sagen
sollen?
Mein ganzes Wesen war in sich vollendet.