Sachsen-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Sachsen-Lese
Unser Leseangebot

Berndt Seite

N wie Ninive
Erzählungen

In metaphorisch einprägsamen Stil  werden verschiedene Schicksale erzählt, die ihren Haupthelden alles abverlangen, sie an ihre Grenzen bringen. Bei der Frage nach der Schuld, nach Gerechtigkeit und Gott verstricken sich Zukunft und Vergangenheit. 

"Er hat einen eigenen Ton, ein bisschen mecklenburgisch erdenschwer, aber dann auch wieder sehr poetisch"

Frankfurter Allgemeine 07.10.2014 Nr. 232 S. 10 

Totensonntag

Totensonntag

Friedemann Steiger

Interior of st. Peter and St. Paul's church in Vilnius.
Interior of st. Peter and St. Paul's church in Vilnius.

Täglich

der Tod

in mir.

 

Beziehungen

ersterben.

Ich hielt sie

für ewig.

 

Sprachlos.

Kein Wort.

Kein einziges.

Nirgends.

 

Ohnmächtig.

Nichts im Griff.

Total ausgeliefert.

Hilflos.

 

Allein.

Ohne dich.

Keiner kennt

mich. Sieht

mich an.

 

Täglich der

Tod in mir.

 

Täglich

aufstehen

zum leben.

Dem Wunder

begegnen.

 

Wir fassen uns

an der Hand.

Wir knüpfen

Bande.

 

Wir finden

Worte, die

tragen.

 

Wir gehen

aufrecht.

Ein Ziel.

 

Wir sehen uns an.

Erkennen schenkt

Freude.

Täglich der Tod

in mir – Täglich

das Wunder.

Bildnachweis

Kopfbild: Cipri Adolf Bermann - Sterbende Sphinx. Aus Wikimedia, gemeinfrei.

Abb. im Text:

Interior of st. Peter and St. Paul's church in Vilnius, Littauen. Urheber: Auksiner

 

Quelle

Steiger, Friedemann: Meine Heimat war die DDR nicht - aber sie war dort, wo meine Heimat ist.  Leipzig 2020

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Herbstwind
von Heinrich Heine
MEHR
Corona
von Christine Brandt-Borse
MEHR
Ostern
von Eduard Friedrich Mörike
MEHR
Eros
von Florian Russi
MEHR
Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen