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Quatsch Didel Datsch

Kinderreime

von Norbert Neugebauer (Autor), Werner Kiepfer (Autor), Petra Lefin (Illustrator)

Kinder wollen unterhalten sein. Sie lieben Geschichten und Spaß, Rhythmus und Reim.
Das Spiel mit den Worten, die einen ähnlichen Klang aufweisen, fasziniert sie. Der Gleichklang und Rhythmus von Versen lassen sie die (Mutter-)Sprache spielerisch erfassen. Dadurch lassen sie sich schnell auswendig lernen, immer wieder nachsprechen und fördern so das Sprachvermögen. - Mit den liebevollen Zeichnungen von Petra Lefin bietet das Heft Unterhaltung für die ganze Familie.

Geschichten aus der Klippl-Schul

Geschichten aus der Klippl-Schul

Dipl.-Päd. Ursula Brekle

Die Liedpostkarte von Anton Günther mit dem "Klippl-Lied" ca.1903
Die Liedpostkarte von Anton Günther mit dem "Klippl-Lied" ca.1903

Die Klippl-Schul besuchten im Erzgebirge viele Mädchen im Alter zwischen 6 und 18 Jahren. Unsere Klippl-Lehrerin unterrichtete die Mädchen . Ich selbst besuchte die Klippl-Schul von 1948 bis 1954 in der Pestalozzi-Schule in Aue. Immer wurde gemeinsam gesungen, natürlich sangen wir die Lieder von Anton Günther. Wir lernten sie auswendig, alle Strophen. Am beliebtesten waren „Wu da Wälder hamlich rauschn""- die heimliche Hymne der Erzgebirgler. Und das Klippl-Lied:

Ich bi' a Klipplmadl, dreh is Zwernsfadl,
Sitz' ben Klippelsackl  álla Omd,
Loss da Klipl sprenga, thu mir Liedl senga
On' bi' flässich, dess der Arm oft brommt.

Refr.: Klipp klapp klipp Klippl klipp klapp usw.

Es wurde gehuzt", das heißt "geschwatzt" und erzählt. Unsere Klippl-Lehrerin trug Gedichte oder alte Erzählungen aus dem Erzgebirge vor. Und das klang dann so:

Hering (Clupea harengus)
Hering (Clupea harengus)

„Friher, do hatten de Leite mehr Kinner, ihrer achte, neine, manchmol worens och zahne, soßen se mit Vodr un Mutter um 'nen weißgescheierten Tisch, drauf e ticht'ger Tupp vull Apern* geschitt' wurn. Die nohm mer glei in de Hand zen Assen, und mit en Masser toten mer a wing Quark aus der braunen Tunschissel druff, un dos hot uns geschmackt wie der feinste Broten. Flaisch kafte mer när zen Sundich e halb Pfund zen Kuchen. De ganze Woche gobs was vun Apern: 1 Kließ, Apernstickeln mit 'ner Tunk, mol Keilchen oder Brei mit brauner Zwiebel. Un zen Ohmd ganze Apern oder rauche Maad. A Haring wor eene Delikateß. De ganz alten Leit honn derzählt: Ze ihrer Zeit, do hing der Haring von der Dacke runner übern Tisch, un alle dorften se mit der Aper dronstippen, do schmackls noch was, un der Haring wure ni zu fix alle. Se sohens mit en Schmunzeln ims Maul, un se wullten uns wuhl när a wing zen Narren mochen.

* Kartoffeln

Stoot brauchten mer kee'n. Firn Summer en'n kattunenen Ruck mit 'ner Jacke un in Winter en warmes wullnes Gewandel. De Blaudruckscherz wure staf gestarkt un schien glatt gemandelt. Uf e buntes Kupptichl hielten se viel de Weibsen, un de Mannsen uf'n worms Schaaltuch. Wenn ober Hochz oder Kindtofe war, du hulten se ihr Bastes aus'n Kleederschrank: entweder a schins Wullnes oder gar e Schwarzseidiges. Dodermit seins zen Altar gangen als Brautleut, un de Mannsen suchten ihrn Braitchenruck herfir. Zu guter Letzt logen se dermit uff der Tutenbohr."

 

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