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Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

Zer Kerwe

Zer Kerwe

Louis Riedel

Heit haben mer de Kerwe, drim sei mer sue frueh,

de Mutter kocht Ludeln und Rindflaasch drzu,

aah Wickelkließ haben mer, vun waazene Mehl,

und Flaasch, wos mer haben miegn, drim sei mer fidel.

 

De Kerwe sell sell kumme vun „Kirchweihfest“ her,

kaa Mensch denkt zer Kerwe eich an de Kerch mehr;

an Essen und Trinken werd heit när gedacht,

gespielt und gesunge, geolbert, gelacht.

 

Acht Tog vur dr Kerwe giehet‘s Hungern drauf ah,

und sei de Kuhng fartig, nooch mach mer uns nah.

‘s is eich be meiner Seel oft net ze sogn,

weller Buhzen neigiehet in enn hungrigen Mogn!

 

Wos braucht mer fer siech und de aagne Leit!

Und wenn nu erscht gar e Herd Fremme ahzeit!

Wenn Kerwegäst kumme, des fraat ann wuehl sehr,

doch genne se wieder, fraat‘s ann oft noch mehr.

 

Zer Kerwe, do geign se und blosen se aah,

und Gunge und Maadle, die schmeißen de Baa,

und ‘s fährt epper net in de Gungen ellaa,

‘s tanzt dr alt Voter mit dr Mutter enn Raa.

 

Wer bei seiner Alten hockt gahraus, gahrei,

zer Kerwe, do schleicht‘r ins Wirtshaus miet nei.

Des sei nooch de schlimmsten, des könnt‘r mr glaabn,

wenn die‘s när derschmeckt haben, die miegn nimmer haam.

 

Zer Kerwe is alt und gung, alles fidel;

und wern de Köpf schwerner, werd manchmol Krackeel.

Des is eich e Lust, do giehet‘s lebhaftig her,

‘s kriegt mancher e Schell miet, ‘r waß net wuher.

 

Drei Tog giehet‘s sue fort, nooch is alles verbei,

nooch essen mer barfessen Erdepfelbrei;

und schmeckt‘r net, denk mer, wie‘s zer Kerwe schie war,

und fraae uns wieder afs kummete Gahr.

Bildnachweis

Kopfbild: Tanzpaare Volkstanz. Urheber: Deutsche Fotothek. Fotografen: Renate und Roger Rössing.

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