Sachsen-Lese

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Unser Leseangebot

Maximilian Schochow

Zwischen Erziehung, Heilung und Zwang
Geschlossene Venerologische Einrichtungen in der SBZ/DDR
Studienreihe der Landesbeauftragten, hg. von der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Sonderband

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es in der Sowjetischen Besatzungszone zu einer Reihe von Neuregelungen im Umgang mit krankheitsverdächtigen und geschlechtskranken Personen, die bis weit in die DDR wirkten. Die Selbstbestimmung betroffener Personen wurde eingeschränkt, die Rechte der Gesundheitsbehörden erweitert, und mit dem Fürsorgeheim für Geschlechtskranke wurde ein vollkommen neuer Typ einer totalen Institution in Deutschland eingeführt. Angelehnt an das sowjetische Modell der Prophylaktorien sollten zwangseingewiesene Personen in den Fürsorgeheimen isoliert, therapiert und durch Arbeit erzogen werden.

Die Umsetzung dieser Neuregelungen in der Praxis wird an den Beispielen des Fürsorgeheims für Geschlechtskranke Schloss Osterstein in Zwickau, des Fürsorgeheims für Geschlechtskranke Leipzig-Thonberg und der geschlossenen Venerologischen Station Leipzig-Thonberg gezeigt.

Waldbauernbub

Waldbauernbub

Henner Kotte

Roseggers Riesenspielzeug

1913 schrammte Peter Rosegger nur knapp am Nobelpreis für Literatur vorbei. Der „Waldbauernbub“ war in Alpl im Mürztal der Steiermark erwachsen geworden, kannte Berg und Tal, und doch glaubte er, „sich vom Elbetal aus in einem Hochgebirge“ zu befinden. „Die kleinen Alpen“ haben den Autor tief beeindruckt: „Wenn es einmal Riesen gegeben hat und wenn diese Riesen auch geschmackvolle Künstler gewesen sind, dann kann ich mir die Sächsische Schweiz erklären. Da werden sie einmal zueinander gesagt haben: Was doch dieses Land an der Elbe so öde und leer ist! Wie nimmt sich dagegen da oben das Salzburger Land und die Steiermark und die Schweiz so prächtig aus, da stehen neben den grünen Wiesen und den blauen Flüssen und Seen die großen Berge mit dunkeln Hochwäldern und grauen Felswänden! – Wäret ihr alle dabei, wenn wir hergingen und uns auch so etwas bauten?

Und Wahrhaftig, sie gingen her, brachen die Felsmassen von den südlichen Alpen und vom näheren Riesengebirge und schleppten sie hinab an die Elbe und legten sie an beiden Ufern derselben übereinander und bauten Wände und Türme und nebenhin an den kleineren Bächen bildeten sie Schluchten mit Zacken und Hörnern und Höhlen und allerhand sonderbaren Gestalten. Dazwischen ließen sie aber tiefe dunkelgrüne Täler frei und neben und an und über den Felsen pflanzten sie Laub- und Nadelwälder, und hinter denselben, in Schluchten, errichteten sie Wasserfälle und gruben Tiefen in die Unterwelt. Und nun hatten die Riesen an der Elbe eine Gebirgswelt und Wildpracht, wie sie die vielgerühmte Schweiz hat, da oben hinter dem Rhein.“


Buchtipp

Rosegger, Peter: Als ich noch der Waldbauern Bub war, 1900-1902

*****

Textquelle:

Kotte, Henner: Sächsische Schweiz: Die 99 besonderen Seiten der Region Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.

Bildquelle:

Vorschaubild: Blick vom Winterberg um 1850, Urheber: Johann Poppel via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

Peter Rosegger auf einem Werbefoto für Rosegger-Loden, 1860 und 1914, Urheber: Petschar, Friedlmeier, Steiermark in alten Fotografien, Ueberreuther Verlag Wien via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

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