Sachsen-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Sachsen-Lese
Unser Leseangebot

London kommt!

Pückler und Fontane in England

Klaus-Werner Haupt

Hardcover, 140 Seiten, 2019

Im Herbst 1826 reist Hermann Fürst von Pückler-Muskau erneut auf die Britischen Inseln, denn er ist auf der Suche nach einer vermögenden Braut. Aus der Glücksjagd wird eine Parkjagd, in deren Folge die Landschaftsgärten von Muskau und Branitz entstehen. Auch die Bewunderung für die feine englische Gesellschaft wird den Fürsten zeitlebens begleiten.

Theodor Fontane kommt zunächst als Tourist nach London, 1852 als freischaffender Feuilletonist, 1855 im Auftrag der preußischen Regierung. Seine journalistische Tätigkeit ist weitgehend unbekannt, doch sie bietet ein weites Feld für seine späteren Romane.

Die vorliegende Studie verbindet auf kurzweilige Art Biografisches mit Zeitgeschehen. Die Erlebnisse der beiden Protagonisten sind von überraschender Aktualität.

Fostnacht

Fostnacht

Gotthold Heinrich Roth

‘s is do haußen gepassiert af enn Dorf. Ich hob‘s salber miet derlabbt. Do gieh ich zer Fostnacht gegn Ohmd in dr Duster de Stroß ie. Af äämol här ich e Geschrei, Zetermord un e Gekreisch. Un wie‘s wätter rahkimmt, do verstieh ich‘s: „Halt ne auf!“ - und do saust e baamlanger Dingkert af mir zu. Ich denk, ‘s is e Spitzbub odder e Märder, un ich rammel ne entgegn. Ober dar Hollunk schlenkert mich af de Seit. ‘s hot bluß noch e Haar fefahlt, do hett ich de Stroß gemessen, wu dr Matsch an allertieffsten war.

 

Itze kame de Verfolger drhinterhaargebattaligt, vererscht mei Freind, dr Balwier.

„Lui“, rief ich, „halt ah! Dan krist de net! Wos fer e schlachter Spion war‘sch denn?“

„Ach, Gevatter“, sogt‘r, „denk dr‘sch näar! Kimmt dar fremme Karl mit enn Kastel itze in dr Dammering nei mein Balwierloden und frogt, ob ich kääne Balwierpinsel kaaf. ‘r hett sehr wääche, ober sehr dauerhafte. Dodrbei hult‘r mr‘sch Kastel hie. Iech tu enn harzhaften Griff, schrei ober gerod naus, weil ich nei in viel scharfe Spitzen gefahrn bie. - do laßt dar Karl ‘s ganze Kastel falln, schreit ‚Fostnacht‘ und zieht fix de Leine. Iech zünd wie dr Blitz e Streichholz ah; und wos sah ich? Denk dich när nei die Affärie: enn labandign Igel. He, als Balwierpinsel! Su ein Schweinigel!“

„Waar?“ „Nu, dar Karl! - Un wenn ich den derwischt hett! Do hett‘s ober geknallt!“

„Bei wan?“

„Nu, du willst mich wuhl aah verhohnebiebeln? Be mir doch net!“ „Na, na! Sei fruh, dass de ne net drwischt host!“

Bildnachweis

Faschingsumzug Battaune 2013. Foto: Wolfgang Brekle

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Säk'sche Idylle
von Max Vormeyer
MEHR
Auf Sächsisch
von Christine Brandt-Borse
MEHR
‘s sechste Gebot
von Hans Siegert
MEHR
Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen