Das kleine Gedicht stammt aus Lene Voigts Buch »Mir Sachsen - Lauter gleenes Zeich zum Vortragen« (II), das sie im Verlag A. Bergmann 1928 veröffentlichte.
In der Sächsische Staatszeitung vom 16. Dezember 1930 erschien dazu folgende Einschätzung:
"Lene Voigt kann neben Hans Reimann bestehen. Sie ist eine kleine Meisterin der sächsischen Schnurre; sie verfügt über einen angeborenen Mutterwitz, der niemals gequält, immer schlagend ist...Sehr gut beobachtet sind die Dinge, die ein Stück Leipziger Kleinbürgerwelt famos charakterisieren."
Besser können wir es heute nicht sagen.
Ursula Brekle
Meier'sch waren in Jdalien
Jn der scheen Ferienzeid,
Unn berichden ganz begeisterd
Nu von all der Herrlichgeid .
,,Nee, das Land !« sahchd de Frau Meier,
»So was Scheenes wie das Rom
Gibb's, weeß Gnebbchen, nich in Sachsen,
Mer leeft rum dord wie im Droom!«
Da sahchd ihre Freindin Gunze:
»Mir war'n ooch dort, ja, 's is scheen!
Habd'r denn ooch de Gabelle,
De Sixdinische gesehn ?« -
,,Ei, ja freilich !« sahchd de Meiern,
»Mir war'n dord, mei Mann unn ich,
Awer schade, an den Dahche
Schbielde de Gabelle nich l«