„Hörst du das Lied der Berge, / der Wälder und Täler? / Hörst du das Echo schallen / tief drunten im Tal?“ 1927 gründete sich als Gesangsabteilung des politisch linken Touristenvereins „Die Naturfreunde – Vereinigte Kletterabteilungen Sachsen“ der Bergsteigerchor. Bald traten die Kameraden mit Erfolg nicht nur vor Freunden, sondern auch im Ausland auf. Das Programm der Sangesbrüder reicht von stimmungsvollen Baudenabenden bis hin zum klassischen Konzert. In nationalsozialistischer Zeit wurde die „Vereinigte Kletterabteilung“ als „Rote Bergsteiger“ bekannt und verfolgt, der Chor verboten. „48 Sänger durchlebten Konzentrationslager, Zuchthäuser und Gefängnisse. Elf überlebten nicht, unter ihnen der Chorvorsitzende Kurt Schlosser.“ Bereits am 7. Juli 1945 tritt der Bergsteigerchor wieder vor Publikum. Seit 1949 trägt er den Ehrennamen des ermordeten Vereinsvorsitzenden „Kurt Schlosser“. „Hörst du die Freunde singen / im fröhlichen Kreise; klingt die vertraute Weise / schon viele tausend Mal.“
Als Männerchor erlangt er ob seiner Professionalität bald viele Auftrittsmöglichkeiten bis hin ins NSW und die Kultsendungen des Fernsehens der DDR: „Ein Kessel Buntes“, „Die Goldene Note“, „Alles singt“. Die jährlichen Konzerte im Kulturpalast Dresden werden „kultureller Höhepunkt“. Seit 1989 organisiert man die Arbeit als Verein. Allbeliebt waren vor allem die Konzerte des Chores unter freiem Himmel im Elbsandsteingebirge. Aufgrund der Zuschauermengen findet nunmehr „das traditionelle Bergsingen auf der großen Wiese am Fuße des Kleinhennersdorfer Steins jedes Jahr am 2. Sonntag im September 15 Uhr statt“.
Musiktipp
"Gipfelblick", CD, 2010
Fimtipp
"Heute hier - Morgen dort", DVD, 2011
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Textquelle:
Kotte, Henner: Sächsische Schweiz: Die 99 besonderen Seiten der Region Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.
Bildquelle:
Vorschaubild: Logo des Sächsischen Bergsteigerchores "Kurt Schlosser" Dresden, 2015, Urheber: Sächsischer Bergsteigerchor "Kurt Schlosser" Dresden via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0 de.