Sachsen-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Sachsen-Lese
Unser Leseangebot

Die Erzählungen sind das Kaleidoskop eines Lebens: von der erinnerten Kindheit, die immer märchenhafte Züge trägt, über die verspielten Dinge der Jugend bis hin zu den harten Auseinandersetzungen im Erwachsenen-Dasein. Das Verschwinden von Glauben und Vertrauen, das Verzweifeln an der Welt, diese metaphorische Obdachlosigkeit (Safranski), sind Teil davon.

Begrobn oder verbrenne

Begrobn oder verbrenne

Erzgebirgische Mundart

Zwönitz - Georgenplatz, 1912.
Zwönitz - Georgenplatz, 1912.


Do hot mir emol dr Ullmann-Paul ä schiens Ding erzöhlt.- Wie domols is Krematorium aufkam, do hot dos bei die Leit, die ernst un genau an Bibelwort glaabn, en grußen Aufruhr gaabn, wall‘s doch haaßt, doss dr Mensch nooch senn Tud leibhaftig wieder auferstieht. Ober wenn‘r verbrannt werd, wos is dä nocherts? Do soßn nu in dr Zwäntz e paar alte Leit zum Feierobnd of dr Bank un tatn sich dodrüber unnerhalten. Dr Enten-Korl hatt sich verbrenne lossen. Do gung no dos Reden hi un haar. Dr Tav saat: „Nu, mit dann Verbrenne, dos is gar kaa urachte Sach. Do is allis mit aamol erledigt, un dos weng Asch lässt sich leichter aufhebn wie die vieln Knochen.“

Do war ober sei Freind ganz erbost un saat: „Du kasst dich ja su neimodisch verbrenne lossen. Iech, iech loss mich begrobn, su wie iech‘s von klaa auf gewähnt bi.“

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Nu grade
von Lene Voigt
MEHR
Dos Myrtenstöckel
von Albert Schädlich
MEHR
Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen