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Im Lerchenwald

"Je älter ich werde, umso mehr erscheint mir
mein Lebensgebäude hell erleuchtet,
aber es ist leer, nur in einem Raum steht
ein kleiner Karton mit Erkenntnis.
Er bleibt dort, bis die neuen Mieter einziehen."

Diese Zeilen sind der Aphorismensammlung vorangestellt und deuten bereits darauf hin, dass die einzelnen vielfältigen Verse und Gedanken die Gesamtheit eines ereignisreichen Lebens widerzuspiegeln suchen.
"Das Leben ist ein Abenteuer, denn niemand weiß, wie es ausgeht."

Schneelied

Schneelied

Max Wenzel

Dr Harbest kam, müd´ legt de Ard sich nieder,
wild gescht dr Sturm de Blattle har un hie:
stumm stieht dr Wald, verklunge sei de Lieder,
wos grün un schie war, mußt su schnell vergieh.
Un wie nu alle graa un trüber werd,
do dauert unnern Herrgott seine Ard -
un sanft un waach fällt aus dr Himmels Höh
su licht un weiß dr liebe Schnee.

Un wie de erschten Flocken falln vom Himmel,
do haltens Gunge, Maadle nimmer aus;
su schnell wie´s gieht in lustigem Gewimmel
giehts aus dr Stub ins Flockenwerbeln naus.
Ball is e Schneeballschlacht aah schie in Gang,
en Ruschelschlietn brengt dort aner lang,
un Näß un Kält, die tune heit net weh,
ringsümedüm do jubelts: Schnee!

E manichs Alte sitzt in Ufnwinkel
un guckt zerick of seine gunge Gahr,
wu Näß un Kält an schoden konnt kä Fünkel
un wie mer wie verwerrt ofs Ruscheln war.
Doch itze sitzt mer dra an Ufentopp
un sieht in Speigel ner sen alten Kopp,
do werd mersch weiß, do drum, o Jemine,
liegt aa die Himmelsgab: dr Schnee!

De Ruschlbah, die is ze allen Stunden
aa fir de Lieb e rachter schiener Platz:
es dauert net lang hoot mer sich gefunden,
un ofn Schlieten sitzt mer mit sen Schatz.
Dos Madl hält sich zoghaft an en aa,
dr Schlieten saust ne Barg ro, wos´r  kaa.
Of emol is mer of sen Sitz ellä,
dr Schatz is wag, - dar liegt in Schnee!

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