Sachsen-Lese

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Michael Hametner

Kopfkino
15 Gespräche – Ein Porträt des Malers Hans Aichinger
Reihe Ateliergespräche

Seine Bilder lassen an Fotorealismus denken. Hans Aichinger malt so vollkommen, dass eine Augentäuschung möglich ist. Michael Hametner, der den Künstler über mehrere Monate befragt hat, erfährt, wie wenig der Begriff für Aichinger selbst zutrifft. Er hat dem Künstler Kern- und Leitsätze großer Kollegen vorgelegt, zu denen sich Aichinger zustimmend oder ablehnend ins Verhältnis setzt. So entsteht das Porträt eines der ungewöhnlichsten Maler der Leipziger Kunstszene von heute. Aichinger erzählt über seine Bilder, die er sich ausdenkt, im Fotostudio mit Modellen nachstellt und schließlich in einem Akt von Meditation malt. Was entsteht, ist ein bis in die Details hinein perfekt anmutender Realismus.

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Gedenkstätte Pirna Sonnenschein

Gedenkstätte Pirna Sonnenschein

Henner Kotte

Sogenannte Ballastexistenzen

Die „Monatshefte des rassenpolitischen Amtes der NSDAP“ argumentierten: „60.000 RM kostet der Erbkranke die Volksgemeinschaft auf Lebenszeit. Volksgenosse, das ist auch dein Geld!“ Die Tötung „psychisch kranker, und mental oder körperlich beeinträchtigter Menschen, war der erste systematisch geplante, staatlich durchgeführte Massenmord des NS-Regimes. In zynischer Verdrehung der ursprünglichen Bedeutung wurde dafür der Begriff ‚Euthanasie‘, was im Griechischen für ‚schöner, leichter Tod‘ stand, verwendet. Der ‚NS-Euthanasie‘ fielen im gesamten Deutschen Reich und Polen über 200.000 Menschen zum Opfer.“ Eine dieser Tötungsanstalten befand sich in Pirna Sonnenstein. Die ehemalige Festung wurde seit 1811 als „Anstalt für potentiell heilbar angesehene Geisteskranke“ genutzt. Ihr reformpsychiatrisches Konzept verursachte guten Ruf und Ausbau. „1928 wurde Hermann Paul Nitsche zum Direktor der auf über 700 Patienten angewachsenen ‚Heilanstalt Sonnenstein‘ berufen.

Mit seinem Amtsantritt begann die systematische Ausgrenzung der chronisch psychisch Kranken. Als Befürworter der ‚Rassenhygiene‘ und ‚Euthanasie‘ setzte er Zwangssterilisationen, fragwürdige ‚Zwangsheilbehandlungen‘ und ‚Verpflegungssparrationierungen‘ gegen ‚erbkranke‘ Patienten durch.“ Offiziell wurde die Anstalt 1939 geschlossen, hinter den Mauern wurden Gaskammer und Krematorium installiert. Tausende kamen zu Tode. 1942 verwischte man die Spuren. Der „Dresdner Ärzteprozess“ verhängte 1947 für Leiter und Pfleger Todesurteile. Eine Gedenkspur bunter Kreuze verbindet Pirna mit dem Ort der NS-Verbrechen.


Adresse und Kontakt

Schloßpark 11

01796 Pirna

Tel.: 03501 / 710960

https://www.stsg.de/cms/pirna/startseite


Öffnungzeiten

Mo - Fr: 9:00 bis 16:00 Uhr

Sa/So: 11:00 bis 17:00 Uhr

*****

Textquelle:

Kotte, Henner: Sächsische Schweiz: Die 99 besonderen Seiten der Region Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.

Bildquelle:

Vorschaubild: Schloss Sonnenstein Haus C16 als Gedenkstätte (2005), Urheber: Muu-karhu via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0.

Von Juni 2010 bis August 2011 erinnerte das in der Grohmannstraße aufgestellte Denkmal der grauen Busse an die Sonnensteiner Euthanasie-Opfer, 2014, Urheber: Elke Wetzig via Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0.


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