Anton Günther (1876 geb. in Gottesgab auf dem Erzgebirgskamm - 1937 gest. daselbst), der bekannte Volkssänger, Texter und Komponist, erlernte zunächst den Beruf eines Lithografen. In Prag fand er seine erste Arbeitsstelle und schloss sich dort einem Kreis heimattreuer Erzgebirgler an. Er trug in dieser Gruppe ab 1895 seine selbstverfassten Lieder zur Gitarre vor. Sein Lied "Derham is derham", das er als gelernter Lotograf als 1. Liedpostkarte im Selbstverlag herausgab, fand große Beachtung und verbreitete sich schnell. Dabei handelte es sich um eine einfarbige grüne Lithografie ohne Nummer oder Verlagsangabe. DasThema seines Erstlings war die Heimatliebe der Erzgebirgler und wurde deshalb in der so besungenen Heimat schnell beliebt. Dort übernahmen es auch andere Gesangsgruppen. Es gehört heute noch zum Liedgut der Erzgebirgsvereine und Chöre im Erzgebirge.
Ursula Brekle
Ze gener Zeit, wu mer mußt diene
zwölf Gar ben Militär,
stand aaner ve de Guttsgoh
in Ungarn ontern Gewehr.
Zwölf Gar mußt'r diene,
kaamol dorft'r ham,
in jedem Brief schrieb'r:
Motter, derham is derham.
De Bordenhannler raasen
viel rüm in der Walt
on huln sich of'n Winter
e paar Kreizer Gald.
De Musiker komme
oft gahrlang net ham,
ober draußen sogn se alle:
"Derham is derham."
On kömmt aaner naus,
daar noch net draußen war,
do dauert's net lang,
werd dos Sprichwort aah wahr.
'r sogt, derham ka mer'sch Hem
in der Stub gleich azieh,
in der Fremd muß mer dermit
erscht of'n Buden naufgieh.
Dos hot mer mei Tog schu
ve de Alten gehärt,
on danen hot's wieder
ihr Vater gelehrt.
Drüm sogn mer aah derbei:
"Derham is derham,
när derham mächt ich sei."