Hermann Ludwig Heinrich Fürst von Pückler-Muskau nannte sich selbst: der Verstorbene, Semilasso. Er wurde am 30.10.1785 auf dem Schloss Muskau in der Oberlausitz geboren. Er verstarb am 04.02. 1871 auf Schloss Branitz bei Cottbus.
Er lebte nach dem Credo: „ Bei mir heißt es nicht: Was werden die Leute davon sagen?
Sondern: Werden auch die Leute etwas davon sagen?"
Da kann er ganz beruhigt sein. Sein berühmtestes Gesamtkunstwerk, die künstlerische Gestaltung von 830 Hektar Natur zum Landschaftspark, gehört heute als Fürst - Pückler - Park Bad Muskau zum UNESCO - Welterbe. Die Parkbereiche, weite Sichtbeziehungen, als Konzept der „Blickachsen" umgesetzt, und die prachtvollen Bauten ziehen ein Publikum aus der ganzen Welt an. Die Parkanlagen, die er geschaffen hat, waren Vorbild für die internationale Entwicklung der Parkgestaltung. Sie waren den Kreationen eines Lennè ebenbürtig. Pücklers Leidenschaft der Parkgestaltung und sein exzentrischer Lebensstil verschlangen Unsummen, so dass er sich hoch verschuldete. Es half ihm auch nichts, sich von seiner „Schnucke" Lucie, geschiedene Gräfin Pappenheim, geborene von Hardenberg, pro Forma scheiden zu lassen, um in England von 1826 bis 1829 eine reiche Frau zu finden, die Muskau sanieren könne. Er fand sie nicht.
Jedoch gehörten die Briefe eines Verstorbenen an seine geschiedene Frau, die von Rahel Varnhagen von Ense redigiert wurden, zu den größten Bucherfolgen im 19. Jahrhundert. 1845 musste er Muskau verkaufen. Er zog mit seiner geschiedenen Frau nach Schloss Branitz um, sanierte das Schloss und legte dort den Fürst -Pückler -Park in Branitz an.
Fürst von Pückler diente als Offizier in mehreren Kriegen, war Politiker, Schriftsteller, Abenteurer und reiste viel. Aus England brachte er die neuen Ideen zur Parkgestaltung mit, aus Ägypten und dem Orient das Faible, sich orientalisch zu kleiden und in einer Pyramide beerdigen zu lassen. Er war mit E.T.A. Hoffmann, Heinrich Heine und Bettina von Arnim bekannt. Durch seine Eskapaden erwarb er sich den Ruf als „toller Pückler". Die Liebesbriefe, die er schrieb, hat er zur besseren Übersicht alphabetisch geordnet. Frauen gehörten zu seinem Lebenselixier.
Aber wo war sein Herz? "Wer mich ganz kennenlernen will, muß meinen Garten kennen, denn mein Garten ist mein Herz."
Alle Bilder: Archiv U.u.H. Drechsel.
Den Text schrieb Ursula Brekle.