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Mario Schneider
Tourist
Bild-Text-Band
Man könnte annehmen, das Thema »Tourist« brächte hauptsächlich Skurriles hervor, doch sind es vielmehr intime Begegnungen zwischen Fotograf und Objekt. Reisen verändern den Menschen. Diesen Wandel hat Mario Schneider, der sich wie auch in seinen Dokumentarfilmen am Menschen und dessen Wesen interessiert, in seinen eindrucksvollen Fotografien festgehalten.
Wir alle versuchen, den Touristen aus dem Weg zu gehen, und verwandeln uns doch regelmäßig selbst in sie. Gerade in diesen Zeiten, wo uns jede Flugreise ein schlechtes Gewissen beschert, wo Ozeanriesen Millionen von Besuchern über die Venedigs dieser Erde ausschütten, versucht Schneider den Menschen hinter dem Touristen zu entdecken – und tatsächlich, es gibt ihn auch dort – im Urlaub. Voller Freude, Liebe und Einsamkeit.
Mit Texten von Meike Wetzel, Jule Reckow und Mario Schneider.

Museumsgehöft Erlichthof

Museumsgehöft Erlichthof

Almut Philipp

Ein Heidedorf wie im 19. Jahrhundert

Das UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft ist seit 1996 anerkannt. Nicht nur die Teichlandschaft, die deutsch-sorbische Zweisprachigkeit, sondern auch die über 2.000 Hektar früherer Braunkohlentagebauflächen bilden eine besondere Kulturlandschaft. So entstand hier ein besonderes Lausitzer Heidedorf: die Erlichthofsiedlung bei Rietschen, 1997 eingeweiht. Die 26 oft über 300 Jahre alten Schrotholzhäuser stammen aus dem „Tagebauvorfeld“. Bevor der Tagebau die Dörfer nahm, wurden sie abgetragen und ab 1991 hier aufgestellt. Mit der Zeit kamen zum Museumsgehöft Erlichthof auch gewerbliche Arbeitsorte. In den Schrotholzhäusern siedelten sich die Töpferei – die Keramikscheune –, das Scheunencafé, ein Forsthaus mit Pension, das Webhaus, das Glasstübchen, das Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz und der Hofladen an, es entstand eine eigene Dorfstraße.

So kommen nicht nur Urlauber und Touristen, sondern auch die Einheimischen zu den Festen und Märkten. Die ursprünglichen Schrotholzhäuser wurden aus Kiefernstämmen errichtet. Schon Jahre vor dem Fällen wurden die Stämme vorbereitet, damit das Baumharz die späteren Holzbalken dauerhaft konservierte. Das Holz wurde nach dem Fällen grob behauen: geschrotet. So erhielten sie ihre besondere Form. Trotzdem waren die Außenflächen glatt, wie man an den Häusern noch sehen kann. Diese Blockhausbauweise mit den früher mit Stroh gedeckten Dächern bestimmte bis in das 19. Jahrhundert das Dorfbild in der Oberlausitzer Heidelandschaft.

Adresse und Kontakt

Murseumsgehöft Erlichthof

Landschaftspflegeverband "Lausitz" e.V.

Turnerweg 6

02956 Rietschen

Tel.: 035772 / 40235

https://erlichthofsiedlung.de/


*****

Textquelle:

Philipp, Almut: Die Lausitz - die 99 besonderen Seiten der Region: Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2018.

Bildquelle:

Almut Philipp.

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