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Johann Joachim Winckelmanns Wirken auf Schloss Nöthnitz und in Dresden

<p "="">Klaus-Werner Haupt

Nach rastlosen Jahren findet Johann Joachim Winckelmann auf dem nahe Dresden gelegenen Schloss Nöthnitz eine Anstellung als Bibliothekar. Die bünausche Bibliothek und die Kunstsammlungen der nahen Residenzstadt ermöglichen Kontakte mit namhaften Gelehrten. In ihrem Kreise erwirbt der Dreißigjährige das Rüstzeug für seine wissenschaftliche Karriere. Sein epochales Werk „Gedancken über die Nachahmung der Griechischen Werke in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst“ (1755) lenkt den Blick auf die Kunstsammlungen Augusts III. und ebnet den Weg nach Rom.

Winckelmanns Briefe, von denen mehr als fünfzig aus den sächsischen Jahren überliefert sind, lassen seinen Karrieresprung, aber auch seine persönlichen Nöte vor unseren Augen lebendig werden. Zwei Gastbeiträge über die jüngere Geschichte des Schlosses und die Visionen der Freunde Schloss Nöthnitz e. V. runden den Jubiläumsband ab.

Harbistlied

Harbistlied

Anton Günther

Ölgemälde von Carl Vinnen (1868-1922): Birkenhain im Herbst
Ölgemälde von Carl Vinnen (1868-1922): Birkenhain im Herbst

1. Wenn de Blümla nimmer blüha un kaa Vögela läßt meh sei Liedel schalln,

wenn de Vugelbeer rut glüha, von de Baamer de Blätter falln.

Nort is Harbist worn, allis muß verdorrn, wos su schie geblüht zer Sommerszeit.

Schafft fest Haazing rei, ’s muß warm im Stübel sei, wenn’s im Winter stürmt un schneit.


2. Gieht de Sonn schu übern Tog ei un der Naabel drückt sich an de Fanster ra,

wenn de langa finstern Obnd sei, kriecht mer wieder an Ufen na:

Nort is Harbist worn, allis muß verdorrn, wos su schie geblüht zer Sommerszeit.

Schafft fest Haazing rei, ’s muß warm im Stübel sei, wenn’s im Winter stürmt un schneit.


3. Sieht mer hie un do de Robn fliegn, un der Wind saust frostig über Wies un Wald,

tut’s von weiten schu nooch Schnee riechn hinnern Barg haar su eisig kalt:

Nort is Harbist worn, allis muß verdorrn, wos su schie geblüht zer Sommerszeit.

Schafft fest Haazing rei, ’s muß warm im Stübel sei, wenn’s im Winter stürmt un schneit.


4. Is de Gungazeit verschwunden, Lust und Lieb verrauscht, vorbei de schännsten Gahr,

hot es Herz sei Ruh gefunden, is der Mensch alt, sei weiß de Haar:

Nort is Harbist worn, allis muß verdorrn, wos su schie geblüht zer Sommerszeit.

Schafft fest Haazing rei, ’s muß warm im Stübel sei, wenn’s im Winter stürmt un schneit.

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