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Die verlassene Schule bei Tschernobyl - Lost Place

Nic

Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl zu einer der schlimmsten Nuklearkatastrophen. Die freigesetzte Radioaktivität entsprach dem zehnfachen der Atom-Bombe von Hiroshima 1945. Erst drei Tage später wurde die 3 km entfernte Stadt Prypjat evakuiert und alle Bürger mussten ab 14 Uhr "vorübergehend" ihren Wohnort verlassen. Seither ist die Mittelschule der Stadt verwaist.

30 Jahre Leerstand hinterlassen Ihre Spuren. Doch genau die machen den Ort sehenswert. Der Großteil der Mittelschule ist in einem unberührten Verfallszustand. Die Wände verlieren ihre Farbe, die alten Schulbücher erinnern an den einstigen Schulalltag. Das Heft zeigt Klassenräumen, Flure, die Turnhalle und die große Schulaula.

Das Heft bietet in der Mitte ein doppelseitiges Poster.

ISBN: 978-3-86397-121-2

Preis: 3,00 €

De gunge Gahs

De gunge Gahs

De Neideitel

Dr alte Kleber hot mit Strueh, Erdepfeln, Holz, nu, überhaupt mit alln miegling Schockteifelszeig gehannelt. Emol, kurz vur Weihnachten, begegnt‘r ne Barthels August. Der hot dübn ben Schnorrsch handgestickt un fregt ne Kleber, ob‘r ne net af de Feiertog enn Gahsbecht versorgn kännt. „Eijo“, hot dr Kleber gesogt, „den kast de scha kriegn.“ „Ober recht fett, gelle? Un gung! Nu, de waßt scha.“ „Loß miech när machen!“

 

Und dr August hot aah sei Gahs kriegt. Schie grueß und aah net ze teier. Un Fett log uebndrauf wie dr Schmer vun erer gungen Sau. Und ne August is scha urdntlich ‘s Wasser dinne Maul zammgeloffen, wie‘r drahgedacht hot, wos dös nu fer e Feiertog de Gahs zugesetzt hot, hot ze ihrn Mah gesogt: „Du, August, ‘s werd doch emende kaa alte sei? ‘s kimmt mr fei ball sue vir.“ „Ge, Schof“, sogt dr Mah, „iech ho doch extersch e gunge bestellt. Und afm Kleber, do kah mer siech drauf verlossen.“

 

De Fraa hot ober recht gehatten. Wie se gegn Mittig mol mit dr Gabel prowiern wott, ob de Gahs nu bald miet waach is, do war‘sch‘r ackerat, wie wenn se nei enn alten Schaftstiefel stechen tet. Und wenn se net fix noch e weng Salzflaasch gekocht hätt, hätten se gottstrahlex nix ze essen gehatten.

Weihnachtsgans.
Weihnachtsgans.

 

„Inusse“, hot dr August gesogt, „tust se halt noch e weng braageln lossen, die schmeckt morgen aah.“ Ha, pfeifele! Dr Gahsbecht war aah ne zwaaten Feiertog noch zach wie Schuhleder. Erscht ne dritten gahng‘s sue halweg.

 

Nu haaßt‘s doch, wenn aaner schlecht gemacht werd, do klinkt‘s den dinne rechten Uhr. Nu, do muß ober ben alten Kleber fei schie gesormt haben, sue hot‘n sent dr August schlecht gemacht. Alle schänn Näme ausn zoologischen Garten hot‘r ne gebn, und nu vollings, wenn‘r ne när mol selber treffen wür. Ober do wott‘r ne erscht de Levitten geign! Und endlich, ‘s gahng ober scha sue sachte af Uestern zu, do hot‘s emol geklappt. Und dr August sabelt na un sogt: „He, Kleber, kast de mr net noch sue e gunge Gahs versorgn wie ze Weihnachten?“ „Wos“, sogt do dr Kleber, „scha widder? Wart du när, bis de de erschte waach host!“

 

Bildnachweis

Kopfbild aus Wikipedia, gemeinfrei.

Abb. im Text: Weihnachtsgans Urheber: Jürgen Howaldt

 

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