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Sommerschnee

Berndt Seite

Hardcover, 124 S., 2020 erscheint demnächst; Bereits vorbestellbar

ISBN: 978-3-86397-134-2
Preis: 15,00 €

Sommerschnee – das sind die luftig-bauschigen Samenfasern der Pappelfrüchte, die sich im Sommer öffnen und die Welt mit ihrem weißen Flaum überziehen: Schnee in der wärmsten Jahreszeit. Mal melancholisch, mal mandelbitter, aber stets in größter Genauigkeit geht Berndt Seite auch in seinem neuen Lyrikband den Erscheinungsformen der Natur nach und lotet in ihnen die Bedingungen des Lebens aus.

Sei Weihnachtsfichtel

Sei Weihnachtsfichtel

Willy Rudert

Dr Seiferts Emil hoot alle Goahr ze Weihnachten sei Baamel drhamm drin dr Stub stiehe. Lang ne Kinnern wegn hoot‘r geern e Fichtel oageputzt mit Gloszeig, Epfel, Nüss‘ un Zuckermännlen, un de Kinner haben do alle Goahr ihr helle Fraad droa gehatten. Nia, und e setts Baamel hoot ne ja sinst aah watter nischt gekost. Halt när e wing aufpassen hoot‘r müssen, aß‘r draun Wald net epper gerod ne Färschter nei de Händ geloffen is.

 

Sue hoot‘r siech aah wieder emoll - ‘s war e gonz poar Tog vurn Heilign Ummst – af de Socken gemacht, is de Plauische Stroß dringehinter bis drübn über de Siebnhitz naus, wue‘r siech dorte den Wald lang ne Summer über setts schess‘, klass‘ Fichtel rausgesucht hat. ‘s stund aah noch dorte. ‘r nimmt sei klass Handsegel aus seiner Rocktasch raus und schnadt siech des Fichtel oh.

 

Nu hoot ober dr Emil geern emoll e Seidel Bier getrunken und is aufm Hammweg ben Siebbnhitzr Kober emoll eingekehrt. Virsichtig hoot‘ sei Baamel nei de Eck gelaahnt un is nu halt e wing länger sitzen gebliebn, als wie‘r siech verneh virgenumme hatt, und hoot dodrbei halt aah e poar Seidle Bier meh neigekuttelt, als wos‘r ven Rechts wegn vertrogn kunnt. Un wie‘r endlich ummst hamm is, do is‘r scha e wing in Zickzack de Stroß dingehiegelautelt. Drbei hot‘r sei Bammel krampfhaft in sann Händen festgehalten und hoot‘s steif vur siech hiegetrogn wie e Muestmoa sann Drehtorm. Dodrbei haben ne nu de Ästle ven den Baamel egoal neis Gesicht gekroalt; und wie‘r e Stück geloffen war, do blabbt‘r af aamoll gählings stiehe, schüttelt argerlich sann Kopf und sogt: „V...verdimian, nu möcht ich n...när emoll wissen, wenn iech aus den d...daamischen Wald nauskumm.“

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