Sachsen-Lese

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Radu Țuculescu

Metzgerei Kennedy
Roman
Aus dem Rumänischen von Peter Groth

Im Städtchen Untermond in Siebenbürgen ist für Montagmorgen die Eröffnung eines Geschäfts angekündigt. Nichts Besonderes, wäre da nicht dieser ungewöhnliche Name: »Metzgerei Kennedy«. Doch ehe es so weit ist, kommt es in den drei Tagen und Nächten zuvor zu einer Reihe verwirrender Ereignisse. Dem Leser begegnen merkwürdige Gestalten, liebenswerte, lustige, ernsthafte. Pummelige Engel, Glühwürmchen, rote Teufelchen, Vampirmücken und Störche, die von einem Land träumen, in dem es Frösche regnet. Und manch einer in Untermond stellt sich die Frage: »Wer ist eigentlich dieser Kennedy?« Und die Engelchen zucken mit den Schultern, gleichgültig gegenüber den großen Problemen der Menschheit … Ein burlesker Roman mit dramatischen Seiten und solchen, die einen immer wieder zum Lachen bringen.

Sebnitzer Kunstblumen- und Heimatmuseum

Sebnitzer Kunstblumen- und Heimatmuseum

Henner Kotte

Die Mutter der Geschichte

„Ich wagte nicht die Form, die der Volksmund oder der erste Erzähler einer Sage gegeben hat, nach meiner Ausdrucksweise umzugestalten; es geht bei solchen Überarbeitungen leicht der eigenartige Hauch, aus dem uns oft eine Jahrhunderte zurückliegende Zeit entgegenweht, verloren.“ Alfred Meiche wurde am 24. November 1870 in Sebnitz geboren, und bereits sein Vater rezitierte in Gesellschaft die Sagen der Region. Meiche studierte Germanistik und promovierte über den „Dialekt der Kirchfahrt in Sebnitz“. Ab 1899 wirkte er als Privatgelehrter. „1905 bis 1935 leitete Alfred Meiche im Auftrag der ‚Königlich Sächsischen Kommission für Geschichte‘ die Arbeit am Historischen Ortsverzeichnis für das Königreich Sachsen. Für die Bemühungen um die Gründung einer Blumenfachschule in Sebnitz verlieh ihm der sächsische König Friedrich August III. 1909 den Professorentitel.“

In den Zeiten der Inflation verlor Meiche sein Vermögen und beschäftigte sich mit den Einfluss slawischer Kultur im sächsischen Landen. Im Nationalsozialismus „aus politischen Gründen unerwünscht“. Doch wurde bereits 1938 der Wanderweg von Sebnitz nach Hinterhermsdorf „Alfred-Meiche-Weg“ benannt. Denn mit seiner Sammlung und dem „Sagenbuch der Sächsischen Schweiz“ schuf Meiche Bleibendes, vergleichbar den Gebrüdern Grimm oder J. G. Th. ­Gräße. „Die Sage ist die Mutter der Geschichte“, meinte Alfred Meiche. Die ca. 100.000 Exzerpte seines wissenschaftlichen Nachlasses befinden sich im Sächsischen Hauptstaatsarchiv in Dresden. Das „Kunstblumen- und Heimatmuseum Sebnitz“ trägt seinen ­Namen.

Adresse und Kontakt

Hertigswalder Str. 14

01855 Sebnitz

Tel.: 035971 / 80590

https://www.staedtische-sammlungen-sebnitz.de/afrikahaus/

*****

Textquelle:

Kotte, Henner: Sächsische Schweiz: Die 99 besonderen Seiten der Region Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.

Bildquelle:

Vorschaubild: Faktorhaus; Heimatmuseum, 2018, Urheber: SchiDD via Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0.

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